James Reynolds
Biografie
James Reynolds, in Kalifornien geboren und heute in Berlin lebend, studierte zeitgenössische Musik bei John Adams sowie Schlagzeug am San Francisco Conservatory of Music und Komposition u.a. bei Michael von Biel in Köln. Reynolds war u.a. Composer in Residence der Stiftung Laurenz-Haus in Basel (2004) und Visiting Artist an der University of California, Santa Barbara (2009).
Nach Stationen in der Lehre an der Essener Folkwang Hochschule und als Schlagzeuger und Percussionist in den 80er Jahren in New York (u.a. am Broadway und als Bandmitglied von The Units) nahm Reynolds die mittlerweile über zwei Jahrzehnte währende Zusammenarbeit mit dem WDR auf, die zahlreiche Vertonungen von Literaturproduktionen, Krimis, Märchen und Kinderhörspielen hervorgebracht hat.
James Reynolds' Interesse an der Verbindung von Worten, Klängen und Bildern drückt sich neben seiner filmkompositorischen Tätigkeit in der Theaterarbeit aus, u.a. in der langjährigen Kollaboration mit dem Autor Christoph Klimke, mit dem er 2002 das Melodrama Vergeltung auf die Bühne brachte, gefolgt von Felix Nussbaum und Fürst Pücklers Utopia am Staatstheater Cottbus (2010; Regie: Johann Kresnik) und dem Stück Sammlung Prinzhorn am Stadttheater Osnabrück (2012; Regie: Johann Kresnik). Die Zusammenarbeit mit Johan Kresnik begann bereits 2007 mit der Vertonung der Kafka-Adaption Amerika, gefolgt von Maestro über Herbert von Karajan mit Premiere am Landestheater Salzburg.
Zu seinen Bühnenwerken gehören außerdem die mit einer Auszeichnung bedachte, ins Repertoire der Kölner Kinderoper aufgenommene und mehrfach in der Kölner Philharmonie aufgeführte Mäusehochzeit (1995), sowie seine Kompositionen für Pavel Mikulastik und dessen Choreographisches Theater, für das James Reynolds die Musik für die Tanztheater-Produktionen Tanz-Marathon (2001), Gilgamesch (2002) sowie zum Musical Rats (2003) schrieb. Weitere Kompositionen für den Tanzbereich entstanden u.a. als Auftragswerk des Käthe Kollwitz Museums Köln für das Cathy Sharp Ensemble und für eine Installation von Lutz Gregor im Tanzhaus NRW.
Die Kollaboration mit dem Regisseur Lutz Gregor erstreckt sich auch auf den Filmbereich - u.a. dessen ARTE-Produktionen Verborgenes Venedig (2012), Das Land der Dogon (2011) und Akte Theo: Ungelöst (2010) wurden von James Reynolds vertont. Darüberhinaus entstanden Filmmusiken für mehrere Folgen der ARTE-Doku-Reihe Auf Expeditionsreise und für zahlreiche Filme der Dokumentarfilmerin Christel Fomm, zuletzt für Der Vietnamkrieg: Gesichter einer Tragödie (2015), der mit der Gold World Medal der New York Festivals 2016 ausgezeichnet wurde.
Zu James Reynolds' neuesten Arbeiten für die Bühne gehören das Stück Tucholskys Spiegel (Premiere am Schlosstheater Rheinsberg im Juli 2017) sowie die Komposition der Oper Geisterritter nach dem gleichnamigen Roman der international renommierten Kinderbuchautorin Cornelia Funke, die nach zahlreichen erfolgreichen Verfilmungen und Theateradaptionen ihrer in über vierzig Sprachen übersetzten Bücher nun erstmals ein Werk auf die Opernbühne bringen wird, das seine Uraufführung im Dezember 2017 an der Bonner Oper erlebte.
Diskografie
Geliebte Feinde, 2014
Episode 3-5-8-9 DVD
Gruppe5
Prinz gefällig? – Schräges aus der Märchenwelt, 2009
Patmos-Verlag
Die Hose des Teufels, 2006
Random House
König Artus und die Ritter der Tafelrunde, 2005
Der Hörverlag
Julie von den Wölfen, 2004
Patmos-Verlag
Jesus von Texas, 2004
SWR
Salammbô, 2004
Der Audio-Verlag
Honig von Suleikas Lippen – Erotische Märchen aus 1001 Nacht, 2004
WWF / Random House
Das Bildnis des Dorian Gray, 2004
Hörverlag
Die Räuber vom Liang Schan Moor, 2003
Hörverlag
Plattform (Michel Houellebecq), 2003
Der Audio Verlag GmbH / WDR
Das wundersame Kästchen, 2003
WWF / Random House
Die Abenteuer und Irrfahrten des Odysseus, 2003
Hörverlag
Moses und die Wüste der Wunder, 2003
Hörverlag
In 40 Märchen um die Welt, 2002
WWF / Random House
Die letzte Reise der Titanic, 2000
Hörverlag
Die Insel der blauen Delfine, 2000
Patmos-Verlag
auch in: KLASSIKER AUS DER KISTE, 2010
Verlag SAUERLÄNDER
Frau Meier, die Amsel – Das Bärenwunder – Leonard (Wolf Erlbruch), 2000
Patmos-Verlag
Bühnenwerke div.
POE! - Traumwelten, 2019
Melodram
Uraufführung 25. November 2019, Stadttheater Bremerhaven
Tucholskys Spiegel, 2016
Oper
Kammeroper Schloss Rheinsberg
Weltpremiere 21. Juli 2017, Schlosstheater Rheinsberg
Geisterritter, 2014/15
Oper nach dem Roman von Cornelia Funke
Libretto: Christoph Klimke
Erscheint bei Boosey & Hawkes
Weltpremiere 3. Dezember 2017, Oper Bonn
A Throw of the dice will never abolish chance, 2015
Auftragswerk des Sydney Conservatory of Music
Weltpremiere 5. September 2017, Sydney Conservatory
Das Moses-Jahwe-Projekt, 2005
für Sopran, Orchester, Chor und Sprecher
WDR Köln/KvB-Saal
Regie: Uwe Schareck
Vergeltung, 2002
Loft Köln/WDR
Die Prozedur, 2002
Loft Köln/WDR
Fantasy1 für Viola d’amore, Cello and Percussion, 1990
Viola d’amore Society New York
HR
Film
Der Schatz von Timbuktu - eine Rettungsgeschichte, 2016
Regie: Lutz Gregor
Der Vietnam Krieg: Gesichter einer Tragödie, 2015
Regie: Christel Fomm
Gold World Medal, New York Festivals 2016
Frauen und Ozeane (Musik für 4 Folgen), 2015
Regie: Aexandra Sorgenicht
Regie: Jonathan Greenfield
Regie: Jennifer Nelson
Theater
Sammlung Prinzhorn, 2012
Theater und Orchester Heidelberg
Regie: Johann Kresnik
Über das Marionettentheater, 2011
Accor Festival für Alternatives Theater, Israel
Regie: Henriette Cepak
Fürst Pücklers Utopia, 2010
Staatstheater Cottbus
Regie: Johann Kresnik
Felix Nussbaum, 2010
Stadttheater Osnabrück
Regie: Johann Kresnik
Die Bibel als Theater, 2009
Stadttheater Bern
Jewish Museum New York
Accor Festival für Alternatives Theater, Israel
Regie: Shimon Levy
Maestro, 2008
Salzburger Landestheater
Regie: Johann Kresnik
Amerika, 2007
Bremer Theater
Regie: Johann Kresnik
RATS, 2003
Choreographisches Theater
Oper Bonn
Regie: Pavel Mikulastik
Der Absolute Klang des Punktes, 2003
Bauhaus Dessau
Regie: Lena Lukjanova
Meines Herzens Wolfsgesang, 2002
Bauturm-Theater, Köln
Regie: Claudia Holzapfel
Tanzmarathon, 2001
Choreographisches Theater, Oper Bonn
Regie: Pavel Mikulastik
Tanz oder Stirb, 1999
Rose-Theegarten-Ensemble Köln
Regie: Thomas Wenzel
Die Mäusehochzeit w/ Michael Villmow, 1998
Oper Köln
Philharmonie Köln
Hörspiel
Der Untergang Jerusalems, 2010
WDR
Gast-Spiele, 2008
WDR, Funkhaus Europa
Ente, Tod und Tulpe, 2007
WDR
Narrenteufel, 2006
WDR
Aladin, 2006
WDR
Gilgamesch, 2005
WDR
Moses, 2003
WDR
Salammbô, 2003
WDR
Ein Job, 2002
WDR
Lügen im Dunkeln, 2002
WDR
Die Räuber von Liang Schan Moor, 2002
WDR
Als das Wünschen noch geholfen hat, 2001
WDR
Die Legende vom heiligen Trinker, 2001
WDR
Das Bildnis des Dorian Gray, 2000
WDR
Die Prozedur, 2000
WDR
Die letzte Reise der Titanic, 1999
WDR, NDR, HR
Odysseus, 1998
WDR
Tanz
Presence of an absence, 2013
Tanzhaus Düsseldorf
da...zwischen, 2005
Cathy Sharp Dance Ensemble
Basel, Zürich, Galway
Gilgamesch, 2002
Oper Bonn
Regie: Pavel Mikulastik
Töchter, 1995
Cathy Sharp Dance Ensemble
American Music Week Bonn
Köln, Zürich, Basel
MUSIK FÜR OPER
Geisterritter
Libretto: Christoph Klimke
James Reynolds komponierte die Musik zur ersten Opernfassung eines Werks der international renommierten Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke, deren Werke in mehr als 40 Sprachen erschienen sind. Die Oper mit dem Titel Geisterritter (Ghost Knight) basiert auf ihrem gleichnamigen Roman, das Libretto stammt aus der Feder von Christoph Klimke.
Geisterritter wird von Boosey & Hawkes veröffentlicht und erlebte seine Uraufführung am 3. Dezember 2017 an der Oper Bonn, gefolgt von Aufführungen an der Oper Dortmund und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg.
Termine 2019: 19. Juni - 10. Juli 2019 (Theater Duisburg)
MUSIK FÜR OPER
Tucholskys Spiegel
Libretto: Christoph Klimke
Kurt Tucholsky (1890-1935) schuf mit einer kleinen Liebesgeschichte „Rheinsberg – Ein Bilderbuch für Verliebte“ 1912 einen Bestseller. Wenig später avancierte er zu einem der bedeutendsten gesellschaftskritischen Publizisten jener Zeit. Vieles schrieb er unter Pseudonym. Er war: Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel, Kaspar Hauser - und: Kurt Tucholsky. Theatralisch fünf Persönlichkeiten in ein und derselben Person nachzuspüren ist die dramaturgische Idee der Oper Tucholskys Spiegel.
Der Schriftsteller Christoph Klimke – Erzähler, Lyriker, Essayist, Verfasser von Theaterstücken und Libretti – hat für diese, seine sechste Oper, Tucholsky Originaltexte „destilliert“ und mit eigenen verknüpft. Sein Libretto spiegelt den Menschen Tucholsky – den Lebemann mit seinen Leidenschaften und Exzessen, den Künstler, den die politischen Umstände schließlich ins Exil und in den Tod treiben. Das Libretto spiegelt ebenso dessen Frauen – wie Else Weill (die Claire in „Rheinsberg“), Mary Gerold, Hedwig Müller – und wichtige Weggefährten wie u.a. Siegfried Jacobsohn, den Verleger der „Weltbühne“.
Die Uraufführung des Werks fand am 21. Juli 2017 im Schloss Rheinsberg statt.
Weitere Termine:
22., 25., 26., 28., 29. Juli