Alice Agneskirchner

Biografie
Alice Agneskirchner zählt zu den interessantesten Autorinnen und Regisseurinnen Deutschlands. Für ihren autobiografischen Film Liebe Mama, ich kannte dich kaum...erhielt sie den FFF Förderpreis 2008. Ihr Projekt Ein Apartment in Berlin, das die deutsch-jüdische Vergangenheit und Gegenwart in der Hauptstadt thematisiert, wurde mit dem Gerd-Ruge-Recherche-Stipendium 2010 bedacht, der Dokumentarfilm Wie "HOLOCAUST" ins Fernsehen kam mit dem Grimme-Preis 2020 ausgezeichnet.
Seit ihrem Studienbschluss an der Hochschule für Film- und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam Babelsberg ist sie vorrangig im Dokumentar-, Image- und Werbefilmbereich als Regisseurin und Autorin tätig. Ihre Arbeiten finden auch international Beachtung - so erhielt sie für ihre Dokumentarfilm Rauliens Revier beim International Chicago Film Festival einen Golden Hugo.
Alice Agneskirchner ist seit 2011 Mitglied der Deutschen Filmakademie. 2015 erhielt sie ein vom Medienboard Berlin-Brandenburg gefördertes Gaststipendium der Villa Aurora in Los Angeles, wo sie u.a. an dem Drehbuch zu ihrem ersten dokumentarischen Spielfilm arbeitete. Zu Agneskirchners letzten Arbeiten zählen der Kinodokumentarfilm Auf der Jagd. Wem gehört die Natur? (Premiere bei den Internationalen Hofer Filmtagen 2017) und Wie "HOLOCAUST" ins Fernsehen kam, in dem die Filmemacherin vor dem Hintergrund der Neu-Ausstrahlung der Fernsehserie Holocaust nach vierzig Jahren die Geschichte dieses emotionalen Fernsehereignisses erzählt (Erstausstrahlung 14. Januar 2019). Ihr Dokumentarfilm Lampenfieber über Kinderdarsteller im Friedrichstadtpalast feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2019. Im Rahmen der Berlinale 2022 wird ihre letzte Arbeit, ein Dokumentarfilm über Erika und Ulrich Gregor, die Gründer des Kino Arsenal und des Internationalen Forums des Jungen Films, zu sehen sein.
Film
Ein Dokumentarfilm von Alice Agneskirchner
Grimme-Preis 2020
Ein Dokumentarfilm von Alice Agneskirchner
Ein Dokumentarfilm von Alice Agneskirchner
Eine Reportage von Alice Agneskirchner
Dreh einer Protagonistin
Ein Dokumentarfilm von Alice Agneskirchner

DOKUMENTARFILM
KOMM MIT MIR IN DAS CINEMA. DIE GREGORS
Ein Leben ohne Kino ist möglich, aber sinnlos. Getreu dieser Devise sind Erika und Ulrich Gregor seit 1957 überall auf der Welt unterwegs gewesen, um ungewöhnliche Filme zu finden und nach Berlin zu holen. In einer assoziativen Montage verbinden sich Filmgeschichte, bundesdeutsche und Berliner Zeitgeschichte mit dem heutigen Leben der Gregors, flankiert von den Aussagen vieler Wegbegleiter. Filmemacher und Filmemacherinnen wie Helke Sander, Jutta Brückner, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Rosa von Praunheim, Doris Dörrie, Michael Verhoeven, Edgar Reitz, Alexander Kluge, Gerd Conradt und Volker Schlöndorff erzählen von dem Einfluss, den die Gregors auf sie persönlich hatten und zeichnen so ein lebhaftes Bild der Filmkultur von den 60er- und 70er-Jahren, dem Neuen Deutschen Film bis hin zu internationalen Independent Klassikern. Mit Archivmaterial und Filmausschnitten aus 40 Filmen wie The Chelsea Girls von Andy Warhol, Das Mädchen aus der Streichholzfabrik von Aki Kaurismäki, Shoah von Claude Lanzmann, Rote Sonne von Rudolf Thome oder Hungerjahre von Jutta Brückner spannt der Film einen weiten Rahmen, dessen Zentrum Erika und Ulrich Gregor bilden. Mit ihnen unternehmen wir eine Reise durch 70 Jahre Filmgeschichte und erhalten Einblicke in den Alltag dieses bedeutenden Filmpaares, das seit mehr als 60 Jahren verheiratet ist und immer noch jeden Tag zusammenarbeitet – getreu dem Motto von Bertolt Brecht: „Wer noch lebt, sage nicht niemals“.
Weltpremiere: Berlinale 2022

DOKUMENTARFILM
WIE "HOLOCAUST" INS FERNSEHEN KAM
Über 700 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer weltweit und in Deutschland Einschaltquoten bis 39%: Die vierteilige US-Fernsehserie „Holocaust“, die im Januar 1979 auch in Deutschland ausgestrahlt wurde, ist ein Meilenstein der Fernsehgeschichte. Die Produktion, die die Geschichte der fiktiven jüdischen Arztfamilie Weiss und des fiktiven SS-Angehörigen Erik Dorf in Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus erzählt, war aber viel mehr: Sie löste eine intensive gesellschaftliche Diskussion über die NS-Vergangenheit aus und gilt bis heute als Wegbereiter einer umfassenden Aufarbeitung dieser Zeit.
Vor dem Hintergrund der Neu-Ausstrahlung von „Holocaust“ nach genau vierzig Jahren erzählt die Filmemacherin Alice Agneskirchner die Geschichte dieses emotionalen Fernsehereignisses: von der Entstehung und den Dreharbeiten, über die Ausstrahlung, bis zu den gewaltigen Reaktionen.
Für ihren Film erhielt Agneskirchner den Grimme-Preis 2020.

KINODOKUMENTARFILM
AUF DER JAGD - WEM GEHÖRT DIE NATUR?
Wem gehört die Natur? Den Tieren? Den Menschen? Oder einfach nur sich selbst? Die Frage ist komplexer, als sie zunächst scheinen mag. Der Film nimmt sich ihrer an, ergründet auf der Suche nach einer Antwort unsere Gesellschaft – und stößt schließlich bis zu unseren Wurzeln als Jäger und Sammler vor.
Wir begleiten Jäger, Förster, Wildhüter und andere Waldarbeiter in einen faszinierenden Mikrokosmos mitten im Herzen unserer westlichen Zivilisation. In den bayerischen Alpen betreten wir eine Welt, die nicht mehr in unsere Zeit zu passen scheint. Gämsen, röhrende Hirsche, Wölfe – sie alle sind neben dem Menschen Akteure in der Natur und teilen sich ihren Lebensraum mit uns. Wer bestimmt, wie wir mit ihnen zusammenleben? Wer gibt vor, wie viele von ihnen gejagt werden dürfen? Müssen sie überhaupt gejagt werden? Welche Folgen hätte es, wenn die 1,2 Millionen Rehe und 600.000 Wildschweine, die jedes Jahr in Deutschland geschossen werden, sich frei in Wald und Natur ausbreiten würden?
Weltpremiere: Internationale Hofer Filmtage 2017
Kinostart: 10. Mai 2018

DOKUMENTARFILM
LAMPENFIEBER
Lampenfieber erzählt die Geschichte von fünf Kindern des jungen Ensembles des Friedrichstadt-Palasts während der Entstehung des neuen Kinderstücks „Von Zeit zu Zeit”. Vom Casting bis zum großen Premierenabend vor 2.000 Zuschauern erleben wir, wie die Kinder vor immer neue Herausforderungen gestellt werden: Probenstress, Lampenfieber, Konkurrenz, die erste Liebe.
Eingebettet in die hundertjährige Geschichte des Hauses, werden die persönlichen Geschichten der Hauptprotagnisten erzählt. Die intime und sensible Begleitung der Kinder verschmilzt mit spektakulären Showaufnahmen zu einem spannungsreichen und unterhaltsamen Film für die ganze Familie.
Weltpremiere: 17. Februar 2019 im Rahmen der 69. Berlinale