Boris Bojadzhiev

Biografie

Boris Bojadzhiev zählt zu den interessantesten deutschen Filmkomponisten, dessen Arbeit durch eine beeindruckende stilistische Vielseitigkeit sowie ein herausragendes dramaturgisches Gespür gekennzeichnet ist. Nach einem mit Auszeichnung abgeschlossenen Cellostudium am Richard-Strauss-Konservatorium in München studierte Bojadzhiev Filmmusik an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Bereits während des Studiums nahm der Multiinstrumentalist Kompositionen mit dem Filmorchester Babelsberg auf und schrieb zahlreiche Filmmusiken.

Im Anschluss an sein Studium vertonte Boris Bojadzhiev den vielfach ausgezeichneten Kinospielfilm Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel des Regisseurs Aron Lehmann. Diese Zusammenarbeit wurde mit Highway to Hellas fortgesetzt, der 2015 auf dem Busan International Film Festival mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Auch die Musik für das Folgeprojekt des Regisseurs, die Tragikomödie Die letzte Sau (Premiere auf dem Münchner Filmfest 2016), stammt aus der Feder von Boris Bojadzhiev. Lehmanns Film Das schönste Mädchen der Welt, für dessen Vertonung Bojadzhiev mit dem Musiker und Musikproduzenten Konstantin Scherer alias Djorkaeff zusammen arbeitete, kam im Herbst 2018 in die deutschen Kinos, Ende 2022 folgte die von Boris Bojadzhiev vertonte Adaption von Mariana Lekys Roman Was man von hier aus sehen kann.

Darüber hinaus schrieb Bojadzhiev die Musik zu dem Film Der zweite Mann (ZDF, Regie: Philip Nauck) sowie für den 1925 entstandenen Dokumentar-Stummfilm Stadt der Millionen (im Auftrag von ARTE und dem Filmmuseum Potsdam). Zu seinen jüngeren Arbeiten gehören die Filmmusik für den letzten Bodensee-Tatort Wofür es sich zu leben lohnt (Regie: Aelrun Goette) und für die Signature-Serie Tempel, die erste Dramaserie des Digitalsenders ZDFneo (Regie: Philipp Leinemann).

Für seine Musik zu Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel wurde Boris Bojadzhiev 2014 für den Deutschen Filmmusikpreis in der Kategorie Beste Musik im Film nominiert.

Film

Was man von hier aus sehen kann, 2022
Regie: Aron Lehmann
Kinospielfilm

In einem Land, das es nicht mehr gibt, 2022
Regie: Aelrun Goette
Kinospielfilm

Doktor Ballouz, 2021
Regie: Felix Ahrens, Florian Gottschick
TV-Serie

Das letzte Wort, 2020
Regie: Aron Lehmann
Netflix-Serie

Nasser Hund, 2020
Regie: Damir Lukačević
Kinospielfilm

Doktor Ballouz, 2021
Regie: Andreas Menck, Philipp Osthus
TV-Serie

Sarah Kor - Teufelsmoor, 2020
Regie: Marcus O. Rosenmüller
TV

Tatort - Das Leben nach dem Tod, 2019
Regie: Florian Baxmeyer
TV

Sarah Kor - Das verschwundene Mädchen, 2018
Regie: Christian Theede
TV

Flucht durchs Höllental, 2018
Regie: Marcus O. Rosenmüller
TV

Das schönste Mädchen der Welt, 2017/18
Regie: Aron Lehmann
Ko-Komponist: Konstantin Scherer
Spielfilm

Sarah Kohr - Mord im alten Land, 2017
Regie: Marcus O. Rosenmüller
TV-Film

Tempel, 2016
Regie: Philipp Leinemann
TV Serie ZDFneo

Tatort: Wofür es sich zu leben lohnt, 2016

Regie: Aelrun Goette

TV

Die letzte Sau, 2015/16
Regie: Aron Lehmann
Spielfilm 

Highway to Hellas, 2015
Regie: Aron Lehmann

Spielfilm

Stadt der Millionen, 2014
Regie: Adolf Trotz (1925)
Neuvertonung Musik: Boris Bojadzhiev und Bowen Liu
Dokumentarfilm

Der zweite Mann, 2013
Regie: Philip Nauck und Christopher Lenke
Spielfilm

#STOP, 2012
Regie: Sergio Barrejón

Kurzfilm

Kohlhaas oder Die Verhältnismäßigkeit der Mittel, 2012
Regie: Aron Lehmann
Spielfilm

Mondwärts, 2010
Regie: Aron Lehmann
Kurzfilm

Straight, 2007
Regie: Nicolas Flessa
Spielfilm

Wen hat Mama umgebracht?, 2011
Regie: Tim Steffan
Serienpilot

Ich lieb Dich nicht, wenn Du mich liebst, 2009
Regie: Nicolas Flessa
Spielfilm

Freie Wale, 2008
Regie: Josephine Frydetzki
Kurzfilm

FILMMUSIK

WAS MAN VON HIER AUS SEHEN KANN

Regie: Aron Lehmann
Musik: Boris Bojadzhiev



Regisseur Aron Lehmann inszeniert die Geschichte von Selma (Corinna Harfouch), die eine besondere Gabe besitzt: Sie kann den Tod vorhersehen. Immer, wenn ihr ein Okapi im Traum erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand aus dem Dorf. Es ist jedoch unklar, wer der Nächste sein wird. Selmas Enkelin Louise (Luna Wedler) beobachtet nun, wie sich das ganze Dorf vorbereitet: Letzte Vorbereitungen werden getroffen, Geheimnisse gelüftet, Geständnisse gemacht und Liebe erklärt….

Kinostart der Adaption des gleichnamigen Romans von Mariana Leky (erschienen 2017): 29. Dezember 2022

FILMMUSIK

NASSER HUND

Regie: Damir Lukacevic
Musik: Boris Bojadzhiev



Hauptfigur des aktuellen Films von Damir Lukacevic ist der jüdische Jugendliche Soheil (Doguhan Kabadayi), der mit seiner Familie nach Berlin-Wedding gezogen ist und Anschluss sucht. Als er mit arabischen Jugendlichen aneinander gerät, die ihn wegen seines Glaubens beschimpfen und verprügeln, beschließt er, seine Identität zu verheimlichen. Er wird Teil einer Jugendgang um den Moslem Husseyn und verliebt sich in ein türkisches Mädchen aus seiner Parallelklasse. Doch als seine jüdische Identität aufzufliegen droht, beginnt eine Spirale der Gewalt.

Kinostart: 26. November 2020

FILMMUSIK

DAS SCHÖNSTE MÄDCHEN DER WELT

Regie: Aron Lehmann
Musik: Boris Bojadzhiev
& Konstantin Scherer



Der 17-jährige Cyril ist in Roxy verliebt. Weil er sich aber seiner großen Nase schämt, schickt er ihr anonym Gedichte und Rap-Songs und versucht, sich ihr per WhatsApp und Snapchat zu nähern… Ein Cyrano de Bergerac fürs digitale Zeitalter, inszeniert von Aron Lehmann.

Weltpremiere Filmfest München 2018

FILMMUSIK

TATORT - WOFÜR ES SICH ZU LEBEN LOHNT

Regie: Aelrun Goette
Musik: Boris Bojadzhiev



Ein sterbender Mann in einer Barke auf dem Bodensee, blutend aus zahllosen Wunden. Ein Giftmord und eine lustige Witwe. Eine Frau, die einmal jung und wild war und jetzt so still wie gefährlich ist. Eine verschworene Schwesternschaft in einem verwunschenen Garten. Ein Land, das aus den Fugen ist. Und in Bangladesch brennt schon wieder eine Fabrik.

Seltsam und verrätselt sind die Fälle, mit denen Klara Blum, Kai Perlmann und Matteo Lüthi befasst sind, doch ob sie zusammenhängen, wird vielleicht niemand je erfahren. Es geht um das Wesen der Welt und die Zigarette davor, es geht um den Sturz von Königen und das Recht der Schwächeren, es geht ums Ganze und es geht Klara ans Herz. Am Ende ist alles anders und nichts entschieden. Nur der Abschied.

Mit Hanna Schygulla, Irm Hermann und Margit Carstensen u.a.

Quelle: swr.de

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