Axel Schneppat

Biografie

Axel Schneppat ist einer der profiliertesten deutschen Kameramänner, der den Schwerpunkt seiner Arbeit auf den internationalen Spielfilm sowie den gestalterischen Kino-Dokumentarfilm gelegt hat. Ausgebildet wurde er an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf" in Potsdam. Seit 1995 ist Schneppat, dessen Kamerastil von der US-Filmzeitschrift Variety als „stunning cinematography“ gewürdigt wurde, als Kameramann tätig. Etliche seiner Arbeiten führten ihn ins außereuropäische Ausland, u.a. in die USA, nach Israel, Korea, Mali, Kuba, China und auf die Philippinen.

Für seine Kameraarbeit für den Film Havanna Mi Amor (R: Uli Gaulke) wurde Schneppat im Jahr 2000 mit dem Deutschen Kamerapreis geehrt. Die Jury beschrieb ihn als einen Kameramann, dem es ohne aufdringliche Kameraführung gelingt, einen intimen Blick auf die Protagonisten seiner Filme zu werfen: „Auf erfrischende Weise bringt uns die Kamera von Axel Schneppat ein Lebensgefühl nahe. Liebevoll stellt sie sich an die Seite der Protagonisten. Eine Erzählweise, die mit Leichtigkeit, Zuneigung und Herz die Grenze zwischen dem Zuschauer und den beschriebenen Personen aufhebt."

Unter Schneppats Mitwirkung entstanden die ebenfalls vielfach prämierten Filme Forgetting Dad (2008) der Regisseure Rick Minnich und Matt Sweetwood (Spezialpreis der Jury beim Internationalen Dokumentarfilmfestival in Amsterdam) und Du sollst nicht lieben (R: Haim Tabakman, ISR/D 2008), der als Bester Film in Ghent ausgezeichnet wurde. Schultze gets the Blues (R: Michael Schorr, 2003) war Schneppats erste Spielfilmarbeit. Der Film erhielt in Venedig den Special Directors Award und wurde beim Stockholm International Film Festival mehrfach - u.a. als Bester Film – gewürdigt.

Weitere Arbeiten umfassen die unter der Regie von Uli Gaulke entstandenen Produktionen Comrades in Dreams (2006), Pink Taxi (2009), As Time goes by in Shanghai (2013) und The Show must go on (2017) sowie Estrellita (R: Metod Pevec, SVN/D 2007), Die Anwälte (R: Birgit Schulz, 2009), Endstation der Sehnsüchte (R: Sung-Hyung Cho, 2009), Children of the Revolution (R: Shane O’Sullivan, 2011), Enklava (R: Goran Radovanovic, SRB/D 2015), Mali Blues (R: Lutz Gregor, 2016) und Ewa (R: Haim Tabakman, ISR/D 2016), der 2017 im Wettbewerb des Haifa Film Festivals gezeigt wurde.

Zu Schneppats jüngsten Arbeiten im Spielfilmbereich zählen Fatih Akins Rheingold (2022), Michale Boganims historisches Drama Tel Aviv-Beirut (2021) sowie Jan Zabeils Kinofilm Drei Zinnen, der seine Weltpremiere in Locarno feierte, dort mit dem Variety Piazza Grande Award ausgezeichnet wurde und nach seiner Deutschlandpremiere bei den Internationalen Hofer Filmtagen den Förderpreis Neues Deutsches Kino erhielt. Im dokumentarischen Bereich sind zuletzt die Kinofilme The Cleaners (R: Hans Block, Moritz Riesewieck) mit Weltpremiere in Sundance 2018 sowie Garagenvolk (R: Natalija Yefimkina) entstanden, der auf der Berlinale 2020 seine Weltpremiere feierte, eine Nominierung für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2020 erhielt und mit dem Werner Herzog Filmpreis 2020 ausgezeichnet wurde. Für seine Kameraarbeit für Garagenvolk erhielt Schneppat eine Nominierung für den Deutschen Kamerapreis 2021.


Dokumentarfilm

KINO

Century of Women, 2019/20
Regie: Uli Gaulke

Garagenvolk, 2019
Regie: Natalija Yefimkina
Weltpremiere Berlinale 2020
Werner Herzog Filmpreis 2020
Nominierung Deutscher Dokumentarfilmpreis 2020
Nomininerung Deutscher Kamerapreis 2021

The Cleaners, 2017/18
Regie: Hans Block, Moritz Riesewieck
Kamera: Axel Schneppat, Max Preiss
Weltpremiere Sundance 2018

The Show must go on, 2016
Regie: Uli Gaulke

Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte, 2015/16
Regie: Corinna Belz

Mali Blues, 2014
Regie: Lutz Gregor
 
Gardenia - Bevor der letzte Vorhang fällt, 2013  
Regie: Thomas Wallner 

As Time Goes By in Shanghai, 2012 
Regie: Uli Gaulke 

Der letzte Fang, 2012
Regie: Markus Schmidt

11 Freundinnen, 2012
Regie: Sung-Hyung Cho 

Wochenendkrieger, 2012
Regie: Andreas Geiger

Children of the Revolution, 2010
Regie: Shane O'Sullivan

Pink Taxi, 2009
Regie: Uli Gaulke

Endstation der Sehnsüchte, 2008
Regie: Sung-Hyung Cho

Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte, 2007 
Regie: Birgit Schulz

Forgetting Dad, 2006
Regie: Rick Minnich, Matt Sweetwood

Comrades in Dreams, 2005
Regie: Uli Gaulke

Raum 4070, 2006
Directed by Jana Kalms, Thorsten Striegnitz

Homemade Hillbilly Jam, 2003
Regie: Rick Minnich

Heirate mich - Casate Conmigo, 2003
Regie: Uli Gaulke

Henker - Der Tod hat ein Gesicht, 2001 
Regie: Jens Becker

Havanna mi amor, 2000
Regie: Uli Gaulke

An einem Mittwoch in Weimar, 1999
Regie: Heiner Sylvester

Good Guys & Bad Guys, 1996
Regie: Rick Minnich

Dem Deutschen Volke,1995
Regie: Gebrüder Hissen Eastwest
 

TV

Das Auge Afrikas. Der Filmpionier Hans Schomburgk, 2019
Regie: Anna Schmidt

1929 - Das Jahr Babylon, 2018
Regie: Volker Heise

24h Europe - We are the Future, 2018
Regie: Britt Beyer, Vassili Silovic

360° GEO Reportage - Das erste Frauenorchester von Sansibar, 2015
Regie: Lutz Gregor

Die Spur der Troika, 2014
Regie: Arpad Bondy

24 h Jerusalem, 2013
div. Regisseure, Zero One Film

Als Rostock-Lichtenhagen brannte, 2012
Regie: Florian Huber

Die Akte Kleist, 2011
Regie: Torsten Striegnitz

Sitz! Hundetraining im Frauenknast, 2011
Regie: Anne Thoma

Landschaftsgeschichten, 2008 
Regie: Marcus Welsch
 
24h Berlin - Ein Tag im Leben, 2008
Regie: Mechthild Gassner

Auf Rosamunde Pilchers Spuren - Eine Reise durch Schottland, 2008
Regie: Steffen Schneider

Georg, 2007
Regie: Caterina Klusemann
 
Strasse Nummer Eins, 2004
Regie: Oliver Päßler
 
Hinter den Bergen, 2003
Regie: Heinz Brinkmann
 
Schachmatt, 2003
Regie: Susanne Brandstätter
 
Ferner liefen, 2002
Regie: Michael Schorr
 
Mittendrin, 2002  
Regie: Marco Wilms
 
Das Kakerlakenrennen, 2002
Regie: Jochen Kraußer

Der kleine Treibhauseffekt, 2001
Regie: Heiner Sylvester

Liebe und Energie, 1999
Regie: Simone Bergmann

Renaissance der Bahnhöfe,1999
Regie: Heiner Sylvester


Kurzdokumentation

Quién es el último - Wer ist der Letzte, 1998
Regie: Uli Gaulke

The Book of Lenins, 1996
Regie: Rick Minnich


Mehrteiler

Kuba - Auf zu neuen Ufern, 2016
Regie: Hasko Baumann

Tankstellen des Glücks, 2015/16
Regie: div.
 
Unterwegs in Kanada, 2009
Regie: Steffen Schneider, Claudia Deja, Florian Huber
 
Die Spurensucher, 2007
Regie: Kerstin Hoppenhaus
 
Abenteuer 1927 - Sommerfrische, 2005
Regie: Volker Heiser, Jutta Doberstein
 
Abenteuer 1900 - Leben im Gutshaus, 2004
Regie: Volker Heise
 
Die letzte Reise, 2004
Regie: Mechthild Gassner
 

Serie

Waschen Schneiden Reden, 2012
Regie: Uli Gaulke


Reihe

360° GEO Reportage - Das erste Frauenorchester von Sansibar, 2015
Regie: Lutz Gregor

Mare TV - Darß, 2010
Regie: Steffen Schneider

Mare TV - Flensburger Förde, 2010
Regie: Jan Hinrik Drevs 

Mare TV - St. Petersburg, 2010
Regie: Bärbel Jacks

Mare TV - Bulgarien, 2010
Regie: Till Lehmann

Mare TV - Hebriden, 2010
Regie: Jan Hinrik Drevs

360° GEO Reportage - Venezuela - Die alte Frau und das Meer, 2007
Regie: Caterina Klusemann

Länder Menschen Abenteuer - Rückzug in die Taiga, 2004
Regie: Ingrid Maria Bandmann

Länder Menschen Abenteuer - Für Gott, Zar und Vaterland, 2002
Regie: Ingrid Maria Bandmann

Mare TVMatrosenschmiede unter Palmen, 2002
Regie: Steffen Schneider


Reportage

Weil ich länger lebe als du – Kinder kämpfen um ihre Welt, 2010
Regie: Henriette Bornkamp, C. Fechner
 
Matusseks Reisen - Der Terror, 2007
Regie: Volker Heise
 
Matusseks Reisen - Wir Romantiker!, 2007
Regie: Volker Heise
 
Ein Krankenhaus für den König der Lüfte, 2002
Regie: Steffen Schneider
 

Spielfilm

KINO

Rheingold, 2022
Regie: Fatih Akin
Kamera Operator

Tel Aviv-Beirut, 2021
Regie: Michale Boganim

Three Peaks / Drei Zinnen, 2016/17
Regie: Jan Zabeil

Ewa, 2015
Regie: Haim Tabakman

Enklava, 2013
Regie: Goran Radovanovic

Du sollst nicht lieben
, 2008
Regie: Haim Tabakman

Estrellita, 2006
Regie: Metod Pevec

Schultze gets the Blues, 2002
Regie: Michael Schorr


TV

Tango Abrazos, 2011
Regie: Metod Pevec


Kurzfilm

Schönen Tag, Marie, 2007
Regie: Marcus Welsch
 
Im Fahrstuhl, 2007
Regie: Rolf Sakulowski
 
Leben 1,2,3, 2000
Regie: Michael Schorr
Premiere Filmfestspiele Cannes Cinefondation 2000

SPIELFILM

TEL AVIV - BEIRUT

Regie: Michale Boganim
Kamera: Axel Schneppat

1984. Während der Krieg im Libanon tobt, wird der junge israelische Soldat Yossi kurz nach der Geburt seines Sohnes von seiner Frau Myriam getrennt.
Im Libanon entdeckt Yossi die harte Realität und Brutalität des Krieges an der Seite von Fouad, einem Kämpfer der Südlibanesischen Armee, einer von Israel unterstützten Miliz, um dem Vormarsch der Hisbollah entgegenzuwirken. Der Krieg zerstreut die Familien der beiden Soldaten auf beiden Seiten der Grenze und verfolgt sie bis in die frühen 2000er Jahre weiter, als der Konflikt wieder aufflammt und das Leben ihrer Kinder bedroht.


© Konrad Waldmann

DOKUMENTARFILM

GARAGENVOLK

Regie: Natalija Yefimkina
Kamera: Axel Schneppat

Im unwirtlichen russischen Norden erstrecken sie sich ins Unendliche: Garagen, hinter deren rostigen Toren sich alles, nur keine Autos finden. Es sind die geheimen Refugien des russischen Mannes. Hier wird sauniert und musiziert, werden Wachteln gezüchtet und Skulpturen geschmiedet. Die russische Garage ist der Fluchtpunkt aus einem trostlosen Alltag, die Projektionsfläche großer Träume.

Weltpremiere: Berlinale 2020 (Sektion "Perspektive Deutsches Kino")
Werner Herzog Filmpreis 2020
Nominierung Deutscher Dokumentarfilmpreis 2020
Nominierung Deutscher Kamerapreis 2021


SPIELFILM

DREI ZINNEN

Regie: Jan Zabeil
Kamera: Axel Schneppat


In Drei Zinnen, dem jüngsten Spielfilm von Jan Zabeil, spielt Alexander Fehling einen Vater, der auf einer Bergwanderung in den Dolomiten auf ungewöhnliche Weise um die Zuneigung des 8-jährigen Sohnes seiner Partnerin (Bérénice Bejo) kämpft.

Die italienisch-deutsche Koproduktion feierte ihre Weltpremiere im August 2017 im Rahmen des Filmfestivals von Locarno und wurde dort mit dem Variety Piazza Grande Award ausgezeichnet. Bei den Internationalen Hofer Filmtagen erhielt Drei Zinnen den Förderpreis Neues Deutsches Kino.

Über die Kameraarbeit schreibt Variety: "Axel Schneppat's stunning cinematography equally serves the forbiddingly fanglike mountains and the micro-expressions that flit across the actors’ face."

„a powerful and beautifully shot film of love and survival“ (cine-vue.com)

Nordamerika-Premiere: Toronto International Film Festival 2017
Deutschlandpremiere: Internationale Hofer Filmtage 2017 (Eröffnungsfilm)
Kinostart Deutschland: 1. Februar 2018

© Konrad Waldmann

DOKUMENTARFILM

MALI BLUES

Regie: Lutz Gregor
Kamera: Axel Schneppat


Axel Schneppat übernahm die Kameraarbeit für Mali Blues, den neuen Dokumentarfilm von Lutz Gregor - eine musikalische Reise ins pulsierende Herz Malis und zu den Ursprüngen der afro-amerikanischen Musik, des Blues und des Jazz.

Der Film erzählt in Form eines musikalischen Roadmovies von der reichen Musikkultur des Landes, ihrer Bedrohung durch die Sharia und dem Kampf der Künstler und Künstlerinnen für Frieden, freien Ausdruck und einen „afrikanischen Frühling“.

 

SPIELFILM

EWA

Regie: Haim Tabakman
Kamera: Axel Schneppat


Der neue Spielfilm des israelischen Regisseurs Haim Tabakman spielt im Jahr 1975 und erzählt die Geschichte des frisch verrenteten Cyrilson, der sich erst so langsam an seine neue Freiheit gewöhnt, mit der für den ehemaligen Transportunternehmer gleichzeitig eine große Leere verbunden ist. Diese versucht er mit lange vernachlässigten Besorgungen und Aufräumarbeiten zu füllen, während seine Ehefrau Eva, eine Holocaust-Überlebende, sich umso tiefer in ihre Arbeit stürzt. Während seiner neuen, dem Rentnerdasein geschuldeten Tätigkeiten stößt er auf ihm bislang verborgen gebliebene Informationen, die von einem Tag auf den anderen sein gesamtes Leben in Frage stellen.

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