Leonard Petersen

Biografie
Stilistische Vielseitigkeit sowie ein herausragendes dramaturgisches Gespür sind zwei der Qualitäten, die dem Filmkomponisten Leonard Petersen, der noch während seines Studiums an der Filmuniversität Babelsberg mit dem Deutschen Filmmusikpreis sowie dem Franz-Grothe-Preis geehrt wurde, zugeschrieben werden. Sein Werk umfasst Soundtracks für mittlerweile über fünfundreißig Produktionen. Zuletzt vertonte er u.a. Martha Liebermann (R: Stefan Bühling), Bester Film beim internationalen TV-Festival Monte-Carlo 2022 sowie den mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2021 geehrten Kinderfilm Zu weit weg (R: Sarah Winkenstette).
„Endlich einmal echtes Kino [...] und einfach nur grandiose Musik“, urteilt der Filmkritiker Rüdiger Suchsland über Petersens Filmkomposition für Sebastian Hilgers Film Wir sind die Flut, der seine Premiere auf der letztjährigen Berlinale feierte. Dem schließt sich Lukas Stern im SPIEGEL an - er preist „die minimalen, in Schleife laufenden Melodiefiguren [des Scores], die den Raum mit dem Gesetz eines ständigen Rückfalls in der Zeit belasten. So präzise und virtuos sieht man eine kinematografische Etüde im deutschen Nachwuchsfilm selten“.
Über Petersens Filmscore für Der Bunker (Regie: Nikias Chryssos) schreibt der Hollywood Reporter anlässlich der Berlinale-Premiere 2015: „Leonard Petersen’s ambient score perfectly complements the film’s rich soundscape“.
Petersen studierte Musik mit Schwerpunkt Violoncello an der Universität der Künste Berlin sowie Filmkomposition an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und schloß sein Studium als Meisterschüler von Karim Sebastian Elias ab. Er arbeitet in Berlin als freischaffender Filmkomponist für Kino und Fernsehen und unterrichtet seit 2010 auch Seminare im Bereich Musikproduktion an der Universität der Künste Berlin.
Film
Martha Liebermann - Ein gestohlenes Leben, 2022
Regie: Stefan Bühling
Bester Film beim internationalen TV-Festival Monte-Carlo 2022
Tatort - Schutzmaßnahmen, 2021
Regie: Nina Vukovic
Wenn das fünfte Lichtlein brennt, 2021
Regie: Stefan Bühling
Umgewendet - Schule nach dem Mauerfall, 2021
Regie: Katharina Herrmann
Liebe. Jetzt!, 2020
Regie: Pola Beck, Tom Lass
Im Abgrund, 2020
Regie: Stefan Bühling
Nominierung Jupiter Award in der Kategorie "Bester TV-Spielfilm national"
Zu weit weg, 2019
Regie: Sarah Winkenstette
Kinospielfilm
Preis der deutschen Filmkritik 2021
Filmpreis des Goethe-Instituts beim Filmfestival Schlingel
Honeckers unheimlicher Plan, 2018
Regie: Katharina und Konrad Herrmann
Dokumentarfilm
Detour, 2017
Regie: Nina Vukovic
Kinospielfilm
Int. Premiere Filmfest München 2017
Nominierung Beste Filmmusik Kinofest Lünen 2017
Blind & Hässlich, 2016
Regie: Tom Lass
Kinospielfilm
Int. Premiere Filmfest München 2017
Euphoryaa, 2016
Regie: Christian Klinger
Kinospielfilm
Wann endlich küsst du mich, 2016
Regie: Julia Ziesche
Kinospielfilm
Int. Premiere: 40th Montreal World Film Festival
D Premiere: Max-Ophüls-Preis 2017
Wir sind die Flut, 2016
Regie: Sebastian Hilger
Kinospielfilm
Int. Premiere: 21st Busan International Film Festival 2016
D Premiere: 66. Berlinale
After Spring Comes Fall, 2015
Regie: Daniel Carsenty
Kinospielfilm
Gewitterzellen, 2015
Regie: Jakob Schmid
RBB Movie
Der Bunker, 2015
Regie: Nikias Chryssos
Kinospielfilm
D Premiere: 65. Berlinale
Iwan und der Wolf, 2015
Regie: Anna Levinson
Serienpilot Animation
Histeria, 2013
Regie: Katinka Narjes
Kurzfilm
Der Weihnachtskrieg, 2013
Regie: Oliver Dommenget
Fernsehfilm
Am Anfang, 2013
Regie: Josephine Links
Dokumentarfilm
Zelim’s Confession, 2013
Regie: Natalia Mikhaylova
Dokumentarfilm
Über uns Elektrizität, 2012
Regie: Christian Johannes Koch
Kurzfilm
Int. Premiere: Festival Premiers Plans, Angers, Frankreich
International Film Festival San Sebastian

FILMKOMPOSITION
MARTHA LIEBERMANN
Berlin 1943. Die 85-jährige Jüdin Martha Liebermann (Thekla Carola Wied) steht vor der Entscheidung ihres Lebens: Soll die großbürgerliche Witwe des weltweit berühmten und hoch verehrten Malers Max Liebermann (Rüdiger Vogler) weiterhin auf eine Ausreisegenehmigung der Nazis hoffen oder mithilfe von Hanna Solf (Fritzi Haberland) und deren Widerstandsgruppe in die Schweiz fliehen? Denn Martha weiß, dass Ruhm und Reichtum früherer Zeiten sie nicht mehr lange vor der Deportation ins KZ schützen werden. Schweren Herzens beschließt sie, ihre geliebte Heimat auf illegalem Wege zuverlassen und damit die Werke ihres verstorbenen Mannes den Nazis zu überlassen.
Während Hanna und ihre Freunde die Flucht vorbereiten, stellt Gestapo-Kommissar Teubner, (Franz Hartwig) der Solf-Gruppe eine perfide Falle, die auch Marthas Haushälterin Luise (Lana Cooper) in ernste Gefahr bringt. Um Luise und ihre anderen Helfer zu retten, fasst Martha einen überaus mutigen Entschluss …
Bester Film beim internationalen TV Festival Monte-Carlo 2022

FILMKOMPOSITION
ZU WEIT WEG
Da sein Heimatdorf einem Braunkohletagebau weichen soll, müssen Ben (12) und seine Familie in die nächstgrößere Stadt umziehen. In der neuen Schule ist er erst mal der Außenseiter. Und auch im neuen Fußballverein laufen die Dinge für den talentierten Stürmer nicht wie erhofft. Zu allem Überfluss gibt es noch einen weiteren Neuankömmling an der Schule: Tariq (11), Flüchtling aus Syrien, der ihm nicht nur in der Klasse die Show stehlt, sondern auch noch auf dem Fußballplatz punktet. Wird Ben im Abseits bleiben – oder hat sein Konkurrent doch mehr mit ihm gemeinsam als er denkt?
Ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2021
Filmpreis des Goethe-Instituts beim Filmfestival Schlingel

FILMKOMPOSITION
IM ABGRUND
David Wallat (Peter Kurth) ist ein erfahrener und angesehener Polizist beim LKA. Als der Kindermörder Joseph Maria Hagenow (Tobias Moretti) nach langer Haftstrafe wieder auf freien Fuß kommt, meldet sich Wallat freiwillig, um gemeinsam mit seinen Kollegen Lisa (Tinka Fürst) und Eric (Simon Schwarz), Hagenow zu überwachen – denn Wallat hat noch eine Rechnung mit Hagenow offen, den er damals zur Strecke gebracht hat. Hagenow gilt immer noch als gefährlich, musste aber aus juristischen Gründen nach der Haft entlassen werden und wird nun unter Führungsaufsicht und Dauerobservation gestellt. Hagenow zieht in ein kleines Dorf, wo ihm Pastor Berkenbusch (Florian Stetter), der an das Gute im Menschen glaubt, Unterschlupf angeboten hat. Die Polizisten ziehen in eine Wohnung gegenüber von dem Pfarrhaus ein. Wallat wird schnell klar, dass der manipulative Hagenow versucht, die Bewachung zu unterlaufen, indem er anfängt, psychologische Spiele mit den Polizisten zu spielen, sie zu provozieren, gegeneinander auszuspielen, aus der Reserve zu locken. Hagenows Tricks zeigen anfangs wenig Wirkung – aber dann ist es ausgerechnet ein Fehler von Wallat, der zur Eskalation führt ...
Nominierung Jupiter Award in der Kategorie "Bester TV-Spielfilm national"